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Versöhnung24.de
Glücklich leben mit gutem Gewissen

Auf die Beziehung kommt es an

Gedanken zu den Texten des 32. Sonntags im Jahreskreis 2011

Es ist ein Samstag im Mai, 15.00 Uhr, sonniges Wetter. Braut und Bräutigam schreiten gemeinsam mit dem Pfarrer hinein in die Kirche. Die Orgel spielt. Die Anwesenden sind gerührt vom Anblick des Einzugs. Gebete, Lesungen, Predigt, Trauung, Fürbitten, Vaterunser und Segen. Der feierliche Auszug aus der Kirche mit der ganzen Festversammlung endet im Sektempfang vor der Kirche. Anschließend geht’s ins nahe Hotel zum Weiterfeiern. Nach der Vorspeise betreten noch sieben eingeladene Gäste das Hotel. Sie wollen eingelassen werden, mitfeiern und das Brautpaar beschenken. Sie hatten mit der Zeit falsch kalkuliert und hatten für die Anfahrt länger gebraucht. Der Bräutigam verwehrt ihnen den Zugang zum Hochzeitssaal. Sie hätten ja rechtzeitig kommen können. Die Gäste sind geschockt. Wer mit den Augen des heutigen Menschen den Evangeliumstext dieses Sonntags liest, spürt schnell ein Unbehagen bei diesem Text. Ist denn die späte Ankunft wirklich ein so großer Fauxpas, daß die Jungfrauen keinen Zugang mehr zur Hochzeit bekommen können? Warum teilen die „klugen“ Jungfrauen ihr Öl nicht? Das Engagement der „törichten“ Jungfrauen ist doch da! Sie sorgen für Nachschub! Und: Auch die klugen Jungfrauen sind eingeschlafen! Was für ein unmenschlicher Bräutigam!

Das Gleichnis ist immer wieder gelesen worden als ein Aufruf zur Wachsamkeit. Aber reicht dieser Hinweis? Worauf bezieht sich die Wachsamkeit? Ist wirklich daran gedacht, daß Gleichnis so zu verstehen, daß die Menschen nicht „einschlafen“ dürfen, später kommen dürfen oder auch mal etwas vergessen dürfen? Antwort finden wir in den Texten der Weisheit (Weish 6,17-19), die sich dem heutigen Lesungstext (Weish 6,12-16) anschließen. Darin heißt es: „Ihr Anfang ist aufrichtiges Verlangen nach Bildung; das eifrige Bemühen um Bildung aber ist Liebe. Liebe ist Halten ihrer Gebote; Erfüllen der Gebote sichert Unvergänglichkeit und Unvergänglichkeit bringt in Gottes Nähe“. Deutlich erkennbar ist der Zusammenhang von der Liebe und der Nähe Gottes. Letztlich bringt meine Liebe, die ich übe, in die Nähe Gottes. Unser Gleichnis will letztlich eine Antwort auf die Frage geben, wie es mit dem Himmelreich sein wird. So erfahren wir durch den Text der Weisheit, daß es den törichten Jungfrauen an der Liebe mangelt. Das fehlende Öl ist ein Bild für die mangelnde Liebe, die dann eben nicht in Gottes Nähe führt. Wenn der Bräutigam am Ende des Gleichnisses sagt, „Ich kenne euch nicht!“, wird so das nicht vorhandene Beziehungsgeschehen zwischen Bräutigam und törichten Jungfrauen ausgedrückt. Das Gleichnis will uns also dazu auffordern in Beziehung zu Gott zu leben. Unsere Liebe soll erkennbar sein. Dieses Beziehungsgeschehen bringt uns in die Gegenwart Gottes dem Himmel entgegen.

 

 

 

 

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